29.11.2012
Am Morgen kamen wir recht unausgeschlafen zum Frühstück, denn unter unseren Zimmern hämmerte das Dieselaggregat zur Stromerzeugung und trotz großer Müdigkeit war ans Schlafen somit kaum zu denken.
Wir wandten uns an die Rezeption verlangten einen Zimmertausch. Gegen einen geringen Aufpreis erhielten wir zwei ruhige Zimmer, diesmal sogar mit Klimaanlage.
Anschließend begannen wir unser zu Hause der letzten Tage, also den Audi, zu entrümpeln, welches sich aber noch über Tage hinziehen sollte.
Da sich unser Parkplatz direkt in einer Einkaufs- und Restaurantmeile befand, waren wir sofort von allen möglichen Händlern umgeben. Wir verkauften auch einen Teil der Campingausrüstung und des Zubehörs. Dabei lernten wir einen gut deutsch sprechenden Boutiquebesitzer kennen, welcher uns behilflich war. Da er selbst Kinderprojekte in Banjul unterstützte, waren wir sofort auf einer Wellenlänge. Ein schwarzer Hühne, alle hatten vor ihm Respekt. Er gab uns als seine Freunde aus, dies war eine Art Schutzbrief für uns. Eine aus Versehen stehengelassenen Tasche am Auto wurde uns unversehrt von einem Händler übergeben. Unser schwarzer Freund hatte es gesehen und ihm wurde Schlimmes angedroht, wenn er die Leute, welche über 7.000 km gefahren sind um den Kindern zu helfen, beklaut. Ich mußte den Inhalt der Tasche prüfen, damit kein Verdacht hängenbleibt.
Gegen 11:30 Uhr schleppte uns das Team "Schwarzwaldexpress", welches im gleichen Hotel wohnte, zum Campingplatz der DBO, unserem ständigen Treffpunkt.
Das Briefing war auf 12:00 Uhr angesetzt. Heinz Bormann, der Chef vor Ort, wies uns in die nächsten Tage ein und wir konnten Geld zum günstigen Kurs wechseln.
Heinz hatte für 14:00 Uhr seinen bekannten Schrauber bestellt, welcher sich unseren Kühler ansehen sollte. Wir fuhren auf einen Werkstattplatz, mehr Schrottplatz als Werkstatt. Der Wagen wurde einseitig aufgebockt und der Schrauber stellte nach gründlicher Fehlersuche fest, dass hier ein Riss im Plasteteil des Kühlers vorlag. Die Kühleraufängung am oberen Teil des Kühlers war also das Problem. Hätten wir unterwegs nie gefunden!
Was nun ablief hat uns doch in Ehrfurcht und Erstaunen versetzt.
Mit einfachsten Werkzeugen wurde die gesamte Vorderfront demontiert und der Kühler ausgebaut. Nach dem Chaos der herumliegenden Teile hatten wir uns schon von unserem Audi verabschiedet. Aber nach ca. 4,5 h war der geklebte Kühler wieder eingebaut, alle Teile am rechten Fleck und der Wagen schnurrte wieder, als ob nie etwas gewesen wäre. Wir haben grosse Hochachtung vor den goldenen Händen dieser "Fachleute". Der ganze Spass hat uns traumhafte 45€ gekostet. ( Danke an den "Reparaturmeister" Malick Sene ! )
Müde, kaputt und halb verdurstet fuhren wir ins "blue kitchen", aßen zu abend, tranken unser Gutenachtbier und fielen 22:00 Uhr todmüde ins Bett.
Soweit zum Urlaubsgadanken hier in Banjul.