02.12.2012
Heute ist der grosse Tag, auf den wir drei Wochen direkt und ein Jahr indirekt hingearbeitet haben: Die Versteigerung unserer Rallyeboliden!
Um 10:00 Uhr morgens trafen wir uns im DBO Camping und fuhren dann mit Polizeischutz in Kolonne zum Independence Stadion Banjul.
Wir wurden bereits sehnsüchtig von vielen Schau- und Kauflustigen erwartet. Händler hatten ihre Getränke, Frucht und Souvenierläden aufgebaut.
Die Autos wurden so platziert, dass die Höchstpreise erzielenden am Ende standen, wir gehörten dazu.
Ab 11:00 Uhr begann die Besichtigung und wir waren ein echter Sammelpunkt von Interessenten.
Der Audi ist hier im Land, wo jedes Zweite ein alter Mercedes Benz ist, ein echt begehrter Exote.
Geduldig erklärten wir unser Fahrzeug und führten alles vor, was der Audi zu bieten hatte.
Ein kleines Manko war der Benzinmotor, als Diesel hätten wir bestimmt noch mehr erzielt.
Ein unerwarteter Höhepunkt war der Besuch des Innenministers Gambias - Ousman Sonko und des Chefs des Ministerialbüros. Er war aus dienstlichem und privatem Interesse zur Versteigerung gekommen.
Dies war die grosse Stunde für Ingo.
Er überreichte dem Minister die mitgebrachte Fotodokumentation seines Besuches 2006 in Dresden, als damaliger Polzeipräsident Gambias. Der Chef des Ministerialbüros war damals ebenfalls schon dabei.
Herr Sonko war 2006 mit einer hochrangigen Polizeidelegation in Dresden, um die Verbindungen deutscher und gambischer Polizei zu vertiefen.
Bei dieser Gelegenheit gab der damalige Polizeipräsident am Dresdner Elbufer den Startschuss zur ersten Rallye Dresden-Dakar-Banjul. Seitdem ist er ein grosser Gönner dieser Rallye, was ja nicht schaden kann.
Ingo begleitete damals den Polizeipräsidenten und war auf vielen Fotos gemeinsam mit ihm zu sehen.
Der Innenminister war hocherfreut, da er selbst diese Dokumentation nicht besass. Er führte mit uns ein angeregtes Gespräch, brachte seine Hochachtung für unsere Aktivitäten zum Ausdruck und versprach weiterhin diese Rallye zu unterstützen.
Zum Abschluss wurden gemeinsame Erinnerunsfotos gemacht.
Während der Versteigerung bauten unsere Freunde, die "Sachsenoldies 2" einen Stand mit Dresdner Stollen und Kaffee auf. Es war ja schließlich erster Advent!
Die Versteigerung begann mit sehr guten Ergebnissen. Heinz Bormann, DBO Chef in Gambia, war schon zur Halbzeit sehr zufrieden.
Dann folgten die begehrtesten Stücke, wir gehörten mit unserem Audi A3 auch dazu.
Das Gebot begann bei 25.000 Dalasi ( 625 € ), dann ging es gleich auf 50.000 und in Zehnerschritten bis zur Endsumme von
125.000 Dalasi das sind 3.175 €!
Nur der A4 Kombi der "Vogtlandrunners" ( man munkelt, dass diesen der Minister ersteigert hat ) und ein Mercedes Transporter erzielten mehr!
Wir bekamen viel Beifall für das Ergebnis - es hatten sich all die Strapazen der langen Reise durch 7 Länder gelohnt.
Wir waren glücklich, so ein Ergebnis für die Gesamtsumme von mehr als 63000 € beigetragen zu haben.
An dieser Stelle möchten wir allen Sponsoren, Unterstützern und Freunden der "Hohnsteiner - Team 400" noch einmal ganz herzlich danken - es ist auch euer Verdienst, dass wir diese Summe den Kindern in Gambia für eine besserer Gesundheitsversorgung und Bildung zu Verfügung stellen können!
DANKE - wir waren nur die Überbringer!
Der neue Besitzer unseres Audis war ein gut gekleideter junger Mann, umgeben von mehreren ebenfalls jungen Leuten ( die er aushält?).
Auch er war glücklich über den neuen Audi. Er machte die obligatorische Anzahlung und hat nun Zeit, den Wagen neu zu zulassen und die Versicherung abzuschliessen. Dies dauert in Gambia einige Tage und wir holten uns seine Genehmigung, den Audi noch drei Tage fahren zu dürfen.
In Kolonne fuhren wir nach 5 Stunden Hitzeschlacht zurück ins "Blue Kitchen" und feierten bis in die Abendstunden. Alle glücklich und zufrieden den erfolgreichen Abschluss der 14. Rallye Dresden-Dakar-Banjul geschafft zu haben.
Bei unserer Rückkehr ins Hotel luden wir unsere Freunde vom Team "Schwarzwaldexpress" und "no name" aus Ulm ein, mit uns den mitgebrachten Stollen (Danke Tina) zu probieren. Da wir den Kocher und Kaffe zu diesem Zweck noch im Zimmer hatten, wurde es eine gemütliche Runde auf der Terrasse.
Wir ließen die Rallye nochmals Revue passieren, stellten aber fest, dass wir von Eindrücken überflutet wurden und zu Hause mit Abstand alles sortieren müssen!
Die nächsten Tage werden aber kein Urlaub sein, wir werden die mitgebrachten Spenden weiter verteilen.
Wir waren bis jetzt nicht einmal am Meer. Das wird aber nachgeholt!